Die Qual der Wahl - Wer bietet das Meiste für mein Geld ?

Hersteller namen 300Hier unsere Erfahrungen aus mehr als 15 Jahren Installation von Klimaanlagen und Wärmepumpen in USA, Europa, Asien und Afrika - und ab 2020 auch in Deutschland. Um das Ganze besser zu verstehen, erzählen wir hier, wie die Wärmepumpe sich in den letzten 30 Jahren entwickelt hat:

Technik der Wärmepumpe

Die Technik der Wärmepumpe kommt aus den USA und wurde in Asien perfektioniert. Die Technologieführerschaft liegt auch heute noch eindeutig in Japan, Korea und China. 

Seit den 50er heizen die US Amerikaner ihre Häuser mit Wärmepumpen und zwar mit Luft. Die Geräte von Trane, Rheem, Carrier, Lennox etc. waren damals klobig, laut und sehr ineffizient, da die Kompressoren nur 2 Zustände kannten: An oder  Aus. Inzwischen haben sich auch deren Geräte weiterentwickelt, sind immer noch klobig, nicht mehr ganz so laut und kennen nun 3 Zustände: An - schnell | An - langsam  | Aus.  Also an in 2 Stufen !

90% des Stromes wird von den Kompressoren verbraucht. Das ist natürlich extrem ineffizient - stört die US Amerikaner aber nicht besonders. In den 70er entwickelte Toshiba die DC Inverter Technik, mit der die stromschluckenden Kompressoren in einer Frequenz zwischen 30 und 90 Hertz modulieren können. Diese Technik war und ist die Grundlage für alle modernen Klimaanlagen und Wärmepumpen.

Die EU läßt nur den Import und Verkauf von stromsparenden Geräten zu (ERP Regel). Alles, was nicht die Anforderungen erfüllt, darf nicht importiert werden. Wer es dennoch probiert, wird spätestens beim Zoll im Hafen herausgewunken.

Midea, 1968 in China gegründet, hat in den 70er Jahren die Lizenz von Toshiba gekauft und stellt seitdem Klimaanlagen mit der Toshiba Technologie her. Carrier hat 2010 mit Midea ein Joint Venture gegründet, um weltweit zu wachsen. Während die japanischen Hersteller sich eher seitwärts bewegt haben, wurden die chinesischen Lizenznehmer immer größer und haben teilweise ihre Lizenzgeber aufgekauft. Das ist nicht nur Toshiba passiert. 2016 hat Midea die Clivet Italien und Clivet Spanien aufgekauft, ein europäischer Hersteller von Chillers, der sich aber leider nicht weiterentwickelt hatte und damit zum Übernahmekandidat wurde. 

Die größten Hersteller ( bei Umsatz) in China sind Gree, Midea, Haier und Hisense. All deren Produkte werden unter anderen Markennamen in Europa vertrieben, ohne daß die Kunden das wissen. So ähnlich wie bei Aldi.

Wärmepumpen

Wärmepumpen funktionieren fast genauso wie Klimaanlagen. Der Unterschied liegt in der Art der Wärmeabgabe. Klimaanlagen "pusten" kalte oder warme Luft aus den Innengeräten. Luft-Wasser Wärmepumpen hingegen erwärmen das Wasser, das durch den Wärmetauscher fliesst. Die Steuerung ist komplexer geworden. Die Wärmepumpen müssen nun auch die Umwälzpumpen, verschiedene Zonen (Fussbodenheizung, Radiatoren) und auch Heisswassererzeugung (Dusche) steuern.

In 2011 hat Midea die erste Wärmepumpe auf den Markt gebracht, die all das konnte. In Deutschland blieb das nahezu unbemerkt. Es gab ein paar Hersteller von Wärmepumpen, die aber primär auf Erde/Wasser Systeme setzten und die sich aufgrund ihrer hohen Kosten und des bürokratischen Wahnsinns, eine Erdbohrung machen zu dürfen, nie durchgesetzt haben. Diese Systeme wurden primär in China selbst vertrieben, ein Land, das noch extremere Klimata sowohl ins Kalte als in Warme besitzt.

2020 drehte sich das Blatt. Die Problematik der Klimaerwärmung überzeugte das EU Parlament, etwas tun zu müssen. Die CO2 Ausstösse von den Heizungen müssen runter ! Gas- und Ölheizungen produzieren leider zu viel CO2. Da sich das chemisch nicht ändern läßt, musste eine andere Heizquelle her. Natürlich liess sich auch das Wasser mit elektrischen Heizstäben aufheizen. Nur waren und sind die so extrem ineffizient, daß die Stromversorger Angst um ihre Netze bekamen. Im derzeitigen Stand sind die Wärmepumpen mit einem Verhältnis von 1 kW Strom rein und 3 kW Wärme raus halt deutlich effizienter als der Heizstab mit 1 kW rein und knapp 1 kW wieder raus.

Es macht natürlich keinen Sinn, dafür Strom aus der dreckigen Kohle/Gaserzeugung zu nehmen. Damit ist die CO2 Erzeugung nur verschoben, aber nicht reduziert. Nur über die Zunahme von Strom aus Wind und Sonne läßt sich CO2 reduzieren und damit haben auch unsere nachfolgende Generationen eine Chance auf eine lebenswerte Erde.

Was passiert in Deutschland ?

Die einzelnen Nationen mussten nun die EU Vorgaben in ihren Ländern umsetzen. Deutschland tat das auch massiv: Im Januar 2020 änderten sich die Förderbedingungen für Wärmepumpen drastisch. Die Bundesregierung gewährte einen Zuschuss von 35-45% auf fast alle Einbaukosten der Wärmepumpen.

Es passierte - Nichts. Denn es war Corona.

Was taten die deutschen Hersteller wie Buderus, Viessmann, Stiebel etc. die bisher immer fröhlich Gas- und Ölheizungen verkauft hatten? Zuerst heulen und jammern. Nachdem ihnen aber klar wurde, daß es Ernst wurde, gingen sie auf Einkaufstour nach China - Gree, Midea, Haier, Hisense ! Denn es war in Deutschland überhaupt kein Know-How für Klimaanlagen und Wärmepumpen vorhanden. Die Hersteller wussten zwar alle sehr gut, wie man Pumpen und Umschaltventile steuert, der Kältekreislauf war und ist einigen heute noch ein Buch mit 7 Siegeln.

Also wurden "deutsche Wärmepumpen" auf den Markt gebracht, bei denen das Deutsche aus dem Aufkleber bestand. Der Anteil wurde langsame mehr, aber immer noch werden ganze Kältekreislaufsätze" aus China in Modulen in die EU importiert, dann mit deutscher Wasserführung und Regelung veredelt. Die Gesetze lassen dann zu, "Made in Germany" drauf zu schreiben.

Technischer Unterschied zwischen den Herstellern

Sowohl in den deutschen als auch chinesischen/koreanischen Produkten ist fast immer die gleiche Kältekreislauftechnik drin: Kompressor, 2 Wärmetauscher, Expansionsventil und die Steuerung der Kompressorsteuerung (DC Inverter Technik). Die Unterschiede bestehen

  • in dem Wasserkreislauf und dessen Steuerung. Manche Hersteller sind da offener, manche geben sich da sehr bedeckt. 
  • Endmontage des Kältemittelkreislaufes mitsamt Wasseranschlus, Steuerungen und Kabelbäumen. 
    Die chinesischen Hersteller prüfen immer noch jedes Gerät vor der Auslieferung - also 100% Kontrolle. Die deutschen tendieren aufgrund der hohen Lohnkosten zu schnellerer Steckmontage von vorgefertigten Baugruppen und statistische Prozesskontrolle mit Stichproben. Das führt dann doch zu dem einen oder anderen "Montagsgerät", das durch die Stichprobenkontrolle durchgerutscht ist. (Spreche da aus Erfahrung !)
  • Zusatzoptionen: Manch deutscher Hersteller verkauft ein Basisgerät, bei dem dann je nach hydraulischem Schema "hinzugekauft" werden muss. Das ist nervig und teuer. Manchmal wird für ein Endwiderstand, der aus einem Widerstand für 10 cents besteht, eine Folie drum herum gepackt und das Ganze für 30 € verkauft. Oder der Installateur stellt beim Auspacken fest, daß der Temperatursensor für den Warmwasserspeicher fehlt. Den darf er dann für 56 € nachbestellen. Bei Midea ist er von Anfang mit dabei

Der große Unterschied liegt im Support

Während Gas- und Ölheizungen jährlich gewartet werden mussten, da es Materialabrieb durch die Verbrennung gab, trifft das bei den Wärmepumpen nicht zu. Wenn was ausfällt, ist das meist die Elektronik. In den 15 Jahren meiner Erfahrung ist bei den Klimaanlagen nie ein Kompressor oder Expansionsventil ausgestiegen, daher auch die teilweise hohen Garantiefristen von 10 Jahren für die Kompressoren. Nur einmal ist uns die Steuerplatine ausgestiegen, da haben wir aber binnen 1 Tages Ersatz bekommen. Das heisst, wichtig ist der

  • Support bei technische Fragen und Problemen
    Die größten Probleme liegen bei der Installation immer noch beim Anlauf. Vor dem Start müssen ca. 150 Parameter per Tastenauswahl eingestellt werden. Des Installateurs Lieblingsvorgang, " Kiste hinhängen - Parameter bei Werksvorgabe lassen" und sich schnell vom Acker machen, funktioniert nicht. Dann kommt nur Murks heraus. Es müssen also die Parameter verändert werden. Manche haben hier gute Hilfsmittel geschaffen (Viessmann), die sich das aber auch bezahlen lassen. Da wir uns damit sehr gut auskennen, haben wir damit keine Probleme, egal welcher Hersteller. Die Werte heissen teilweise anders, der Inhalt ist aber meist der gleiche.

  • "Werkskundendienst":
    Wenn der Installateur nicht mehr weiter weiss, kommt, bzw. soll der Werkskundendienst kommen. Dieser besonders "typisch deutsche" Dienst soll Kompetenz darstellen - ist aber eigentlich eine Bankrotterklärung des Herstellers:
    • Der Installateur sollte eigentlich in der Lage sein, das Gerät ohne diesen Werkskundendienst zum Laufen bringen zu können
    • Entweder wurde vom Hersteller ein fehlerhaftes Gerät ausgeliefert oder der Installateur so schlecht geschult, daß er das Problem nicht lösen kann
    • Der Ablauf ist sehr bürokratisch, schwerfällig und bestraft den Kunden und Installateur:  bei Buderus meldete sich die kontaktierte Stelle - nach 4 Tagen - mit der Aussage, daß sie nicht zuständig sei und wir sollten uns woanderst hinwenden. Na Bravo !!  Hätten wir das Problem mit einem Wackelkontakt im Kabelbaum nicht selber gelöst, hätte der Kunden über eine Woche im Kalten gesessen. Trotz Garantie wurden uns als Installateur dann die Kosten nicht ersetzt, da Buderus betonte, daß wir das nicht hätten tun dürfen, sondern nur der Werkskundendienst ! Kunde ist König ! ?? Nicht überall

  • Support für Ersatzteile
    • Ersatzteillager in Deutschland und Reimporte: Ein Ersatzteillager in Deutschland ist wichtig und der Zugriff darauf. Hier rächen sich die "billigen" Reimporte aus dem Ausland. Bei jeder Anfrage an den deutschen Hersteller muss die Seriennummer des betroffenen Gerätes mitgeteilt werden. Stellt sich dann heraus, daß das Gerät aus einem anderen Land importiert wurde, verweigert der Hersteller die Auslieferung des Ersatzteiles und verweist den Kunden/Installateur an den Hersteller in dem Land, aus dem das Gerät importiert wurde. Daher Finger weg von den Käufen aus dem Ausland und auch den vermeintlichen ganz billigen Internetangeboten. Manchmal steht da gaaanz klein geschrieben, daß es sich um Reimporte handelt. Aus dem Grund wird kein Installateur ein fremd geliefertes Gerät installieren wollen, für das er dann die Garantie übernehmen soll. Genau aus dem Grund, daß wenn er die Garantie seitens des Herstellers in Anspruch nehmen muss, er das nicht kann und dann den ganzen Spass selbst bezahlen darf.
    • Baugruppen - Overengineering/Überentwicklung Manie
      Manch deutscher Hersteller neigt zur Überentwicklung, die den Service sehr kompliziert und damit für den Kunden teuer machen. Buderus setzt z.B. ganze Kabelbäume ein, die sich zwar in der Fertigung sehr schnell zusammenstecken lassen. Ist aber ein Steckverbinder defekt, muss der GESAMTE Kabelbaum ausgetauscht werden. 95% des Kabelbaums werden weggeschmissen, nur weil Buderus eine fehlerhafte Steckverbindung ausgeliefert hat. Das ist teuer und eine extreme, unnötige Verschwendung von Kupfer und Öl (Kunststoffe).
      Buderus setzt auch LIN Bus Umwälzpumpen ein. Obwohl sich hinter der Pumpe eine schnöde Grundfos Pumpe verbirgt, muss die LIN Pumpe genommen werden, da die als OEM Pumpe anderst angesteuert wird. Der Kunde zahlt's - teuer.

  • Fernwartung
    Als wir die ersten Wärmepumpen installierten, wollten wir Fernwartung machen, um nicht bei jedem Problem ins Auto steigen zu müssen. Gab es damals nicht. Aber vor allem die chinesischen Hersteller verwenden hier Modbus Register und Protokolle zwischen den Geräten und den Display. Midea war auch damals willig, uns die Register mitzuteilen. Wir entwickelten dann eine Fernwartung,
    • die den aktuellen Zustand aus der Wärmepumpe abfrägt,
    • in zyklischen Abständen die meisten Zustandswerte in eine Datenbank überträgt, die zentral auf einem Cloud Server liegt
    • den Wasserdruck im Kreislauf überwacht. Dieser ist im Herbst immer wieder Thema
    • die Fehler, die die Wärmepumpe anzeigt, überträgt und uns per email informiert. Einmal war der Kunde so überrascht, daß wir Ihn anriefen, daß seine Wärmepumpe ein Problem hat- Der Wasserdruck in seiner Anlage ist nämlich zu niedrig. Er war sehr verblüfft und fragte, woher wir das wissen. Wir lediglich: "Fernwartung !" Normalerweise ruft ja sonst der Kunde an mit " Es ist kalt im Haus", dann brennt meist schon die Hütte, da die Dame des Hauses mault.

  • Fernsteuerung
    Die meisten Probleme im Herbst zu Beginn liegen in der Fehlbedienung:
    • Der Betrieb muss eventuell von Kühlen auf Heizen umgestellt werden,
    • bei der 2 Zonen Steuerung müssen BEIDE Regelungen eingeschaltet werden
    • Bei der witterungsgeführten Temperaturregelung passen die Parameter nicht mehr so

Wenn man auch manchmal gerne sagen würde "Schau in die Bedienungsanleitung", reagiert der Kunde da schon verschnupft - zu Recht. Es ist ja meist keine böse Absicht, sondern Unsicherheit und Vergessen. Dann als Installateur in das Auto steigen, hinfahren, nur um Knöpfchen zu drücken, finden wir auch doof und kommt den Kunden unnötig teuer. Viel besser ist es , von der Ferne aus den aktuellen Eingabestand an der Bedienung abzufragen und diese bei Differenz zu ändern. Das hört sich einfach an, ist aber schwierig, so zu machen, daß die Firewall des Kunden zu bleibt und kein offener Port unliebsame Gäste einlädt. Wir haben das mit der Fernwartung so realisiert, daß auch die Fernsteuerung "sicher" möglich ist, - ohne die Gefahr für den Kunden, sich Trojaner einzufangen. Wie genau sagen wir hier nicht, um andere nicht auf dumme Gedanken zu bringen.

Bei den Midea Geräten geling uns das sehr gut.

Buderus lehnt das ab. Da heisst es weiterhin hinfahren, während Buderus selber sich schon den Zugriff frei hält. Und der Kunde steht wieder im Kalten bzw. darf seinen Geldbeutel zücken. 

Deswegen bevorzugen wir lieber die Midea Geräte. Technisch besser und besserer Support - zum Nutzen des Kunden.

 

 

 

 

 

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